Bloß keine Meditation?
Wenn du jetzt denkst: Ramona lass‘ mich doch bitte mit dem Thema Meditation in Ruhe. Das ist doch nur spiritueller Humbug. Was soll es denn bringen, wenn ich mich eine halbe Stunde still hinsetze und vor mich hin sinniere. Dann sage ich dir: Mache dich doch bitte frei von deinen Vorurteilen und gebe dir die Chance die Macht der Meditation für dich zu entdecken und zu nutzen. Denn wenn du immer alles genau so machst, wie du es bisher getan hast, dann wirst du dir auch nicht selbst bewusster, als du es aktuell bist. Wenn du etwas verändern möchtest, dann ist es ratsam auch einmal einen anderen und ungewohnten Weg einzuschlagen und zumindest zu versuchen. Danach kannst du entscheiden, ob du Meditation in dein Leben integrieren möchtest oder nicht.
Meditation = übersinnlicher Hokuspokus?
Als ich vor etwa einem Jahr damit begonnen habe, zu meditieren, war der Gedanke an Meditation für mich nicht ganz fremd, da ich in jungen Jahren bereits autogenes Training angewendet habe. In meinen Augen sind sich beide Techniken in gewisser Form sehr ähnlich. Mit Meditation habe ich bis dato aber immer sehr stark Spiritualität verbunden und mit Spiritualität wiederum übersinnlichen Hokuspokus. Ich war ein sehr starker Kopfmensch, der gerne nur an die Dinge geglaubt hat, die er wirklich sieht und sich wissenschaftlich sicher belegen lassen.
Nichtsdestotrotz war ich neugierig und habe der Meditation eine Chance gegeben. Mittlerweile meditiere ich regelmäßig und möchte es auch nicht mehr missen.
Meditations-Benefits
Wenn du regelmäßig meditierst, wirst du dir und deiner selbst zunehmend bewusster. Das liegt daran, dass du deinen Blick von außen nach innen richtest und dir dadurch die Möglichkeit gibst deinen Körper und deine Gedanken anders wahrzunehmen, als du es in deinem gestressten Alltag gewohnt bist.
Wir Alle werden täglich von so vielen äußeren Umständen beeinflusst, dass wir uns immer mehr ausgelaugt und gehetzt fühlen. Indem wir meditieren, nehmen wir den äußeren Druck weg und gönnen uns ganz neue Momente der Erholung und Entspannung. Wir skalieren unseren inneren Kompass und können uns innerlich neu ausrichten.
Meditationen dienen aber nicht nur als Entspannungs- und Reflektionsübungen, sondern sogar zur Vorbeugung von Depressionen oder Burn-Out, Schmerztherapie oder der Überwindung von Ängsten.
Indem du regelmäßig meditierst, kannst du deine Liebe zu dir selbst oder beispielsweise dein Mitgefühl gegenüber Andere steigern und sensibilisieren. Gleichzeitig wirst du dir bewusster über die Qualität deiner eigenen Gedanken und erhältst zunehmend die Möglichkeit diese aktiv für dich zu steuern.
Welcher Meditations-Typ bist du?
Bevor du mit deiner Meditation startest, solltest du für dich entscheiden welcher Meditationstyp du bist. Wenn du bereits erste Versuche der Meditation unternommen hast, aber nicht überzeugt bist, kann es auch daran liegen, dass die Methode, für die du dich bisher entschieden hast, nicht die Richtige für dich ist. Ich stelle dir die folgenden drei Methoden vor:
1) Stille Meditation
Im Rahmen der stillen Meditation suchst du dir einen Ort an dem du die nächsten Minuten ungestört bist und setzt dich bequem z. B. im Schneidersitz mit aufrechtem Rücken hin. Deine Hände legst du mit den Innenseiten nach oben auf deine Oberschenkel. Wenn du bereit dazu bist, schließt du deine Augen. Du konzentrierst dich auf deine Nasenspitze und dadurch auf deinen Atem. Wenn Gedanken kommen, dann nimmst du die Tatsache wahr, lässt die Gedanken aber weiterziehen. Gehe nicht mit deinen Gedanken mit und bringe deine Aufmerksamkeit wieder auf deinen Atem. Nach einer für dich angemessenen Zeit, atme ein paar Mal tief ein und tief aus. Und dann öffne deine Augen.
Wenn es dir wie mir ergeht, dann fällt es dir gar nicht so leicht, deine Gedanken einfach ziehen zu lassen. Aber lass dir gesagt sein, mit der Zeit fällt es dir immer einfacher. Allerdings kommt es auch auf deine aktuelle Tagesfassung an. Du wirst merken, dass es dir an manchen Tagen leichter fällt als an anderen Tagen. Dies gilt auch für die nächsten beiden Meditationsarten, die ich dir vorstelle.
2) Geleitete Meditation
Wenn es dir schwerfällt, dich nur auf deinen Atem zu konzentrieren, dann kannst du eine geleitete Meditation für dich entdecken. Je nachdem, welchen Fokus du mit der Meditation setzen möchtest, kannst du eine Entspannungsmeditation, eine guten Morgen Meditation, eine Selbstliebe Meditation, eine Chakra Meditation und viele mehr. Es gibt Apps, die geleitete Meditationen anbieten. Im digitalen Zeitalter liegt dir die Meditationswelt zu Füßen.
Du wirst feststellen, dass dich nicht jede geleitete Meditation gleichermaßen anspricht. Dies ist abhängig von der Stimme, der Redegeschwindigkeit, etc. Aus diesem Grund solltest du auch hier unterschiedliche Varianten ausprobieren, bis du sicher sagen kannst, dass dich eine geleitete Meditation grundsätzlich nicht anspricht.
3) Gehmeditation
Wenn du nichts davon hältst, dich still hin zu setzen, um zu meditieren, kann eine Gehmeditation das Richtige für dich sein. Diese kannst du ebenfalls entweder nur für dich im Stillen durchführen oder du lässt dich von einer Stimme geführt anleiten.
Du solltest die Meditation an einem Ort machen, an dem du nicht auf andere Verkehrsteilnehmer achten musst. Hier eignet sich der Spaziergang in einem Park am besten. Da du deine Augen im Gehen geöffnet hast, sind unebene Wege kein Problem.
Learning by doing
Jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Loslegen. Im Idealfall fängst du mit ein paar wenigen Meditations-Minuten zum Eingewöhnen an. Je nachdem wie leicht es dir fällt, kannst du die Meditationszeit sukzessive erhöhen. Zu meditieren ist kein Zwang. Überzeuge dich von den Vorteilen, die eine Meditation auf deinen Körper und dein Geist hat und dann wirst du ganz von alleine das Bedürfnis verspüren, öfter und länger zu meditieren.
Wichtig ist, dass du nicht sofort aufgibst, wenn es dir bei den ersten Malen nicht so gut gelingt, deine Gedanken einfach ziehen zu lassen. Es verhält sich wie bei allen anderen Dingen, die wir in unserem Leben lernen dürfen, auch. Alles braucht seine Zeit. Als Kind konntest du auch nicht sofort laufen, als du bereit warst auf eigenen Füßen zu stehen. Du bist immer wieder hingefallen und wieder aufgestanden, so lange bis du die ersten Schritte alleine gehen konntest und nach einer gewissen Zeit, ist es dir gelungen generell zu laufen, ohne hinzufallen. Aus welchem Grund solltest du sofort meditieren können, obwohl du deinen Geist jahrzehntelang bisher überhaupt nicht trainiert hast.
Meditation verleiht uns inneren Frieden,
der aus der Stille des Geistes hervorgeht.
Dalai Lama
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