Hand aufs Herz: Du hast sicher auch immer wieder die ein oder andere Aufgabe vor dir, von der du ganz genau weißt, du müsstest sie tun, du tust sie aber trotzdem nicht. Denn morgen ist auch noch ein Tag und eigentlich ist die Erledigung dieser Aufgabe dann doch nicht so wichtig.
Wahrscheinlich fallen dir wie auf Knopfdruck noch viele andere Gründe ein, warum es absolut in Ordnung ist, diese Aufgabe(n) weiter vor dich hinzuschieben.
DAMIT IST JETZT SCHLUSS!
Immer im Hinterkopf zu haben, noch
- den Sport machen
- die Fenster putzen
- den Kleiderschrank aufräumen
- die Ablage sortieren
- den Schreibkram erledigen
- die Steuererklärung machen
- den Garten pflegen
- den Hund bürsten
- das Auto saugen
- den Lernstoff durchgehen
- …
zu müssen und es dennoch nicht zu tun, verursacht dir unterbewusst einen wahnsinnigen Stress! Denn kurzfristig gedacht, fühlt es sich in dem Moment vielleicht gut an, Dinge zu tun, die dir mehr Freude oder Spaß bereiten als die, die du vor dir hinschiebst. Tatsächlich kannst du nach „getaner Arbeit“, deine wohlverdiente Auszeit und deine Glückshormone besser genießen.
In der Regel schieben wir diese unliebsamen Aufgaben vor uns hin, weil wir gar nicht erst damit anfangen. Denn in den meisten Fällen, fühlt sich die Aufgabe selbst gar nicht mehr so schlimm an, wenn wir erst einmal damit begonnen haben. Deshalb gilt es: DU musst damit ANFANGEN!
So kommst du leichter ins Handeln:
1) Visualisiere
Ja, das ist mein ernst! In dem Moment, indem du denkst „ich müsste eigentlich, aber ..“ stellst du dir zukünftig vor wie es sich anfühlt wenn
- Du nach getanem Sport unter der Dusche stehst, du stolz auf dich bist und dir dein Körper dankbar ist weil du ihm die lang ersehnte Bewegung gegönnt hast.
- Du bei einer Tasse Cappuccino voller Stolz deine frisch geputzten Fenster begutachtest und denkst „einfach herrlich“!
- Du am nächsten Morgen einen aufgeräumten Kleiderschrank vorfindest. Kein lästiges Suchen mehr. Alles ist geordnet und fühlt sich auch in deinem Kopf gut an.
- Dein Schreibtisch ordentlich und sauber, deine Ablage sortiert, dein Schreibkram erledigt ist und die Steuerklärung in Nullkommanichts erledigt werden kann.
- Du in deinem gepflegten Garten sitzt, deine Gäste empfängst und den Moment ganz und gar genießen kannst.
- Sich dein Hund wohlfühlt und er wieder vorzeigbar aus dem Haus gehen kann.
- Du in dein sauberes Auto steigst und dich richtig wohl dabei fühlen darfst.
- Du den Lernstoff durchgegangen bist und dich sicher fühlst.
Visualisiere, was das Zeug hält. Denn Vorfreude ist die schönste Freude.
Möchtest du jetzt nicht auch am Liebsten alle Punkte sofort erfüllen um dich danach richtig gut fühlen zu können?
Du hast dennoch keine Lust damit anzufangen? Dann trickse dich selbst aus!
2) Trickse dich selbst aus
„Belüge dich selbst“ wäre zu hart formuliert. Dennoch solltest du dir gegenüber einen kleinen Trick anwenden. Wenn du vor deiner Ablage stehst und eigentlich keine rechte Lust hast, diese zu sortieren und auch die Visualisierung noch nicht dazu geführt hat, dass du jetzt gerade schon dabei bist, dann gib dir den Impuls „ich mache das jetzt einfach die nächsten fünf Minuten und wenn ich keine Lust mehr habe, kann ich jederzeit damit aufhören“. Für dein Gehirn klingt diese Abmachung plausibel und wenn du es geschafft hast, erst einmal damit anzufangen, dann hörst du nach fünf Minuten tatsächlich nicht damit auf. Aber das muss dein Gehirn ja nicht wissen. Deshalb trickse es aus!
WICHTIG: Sorge dafür, dass alle Störfaktoren wie Smartphone, Laptop, Push-Nachrichten, Anrufe, etc. ausgeschaltet sind. Denn sonst kann es gegebenenfalls schon sein, dass du dich einfach zu schnell ablenken lässt und deine Aufgabe nicht bis zum Schluss erfüllen konntest.
3) Verbinde das Unangenehme mit dem Angenehmen
Warum kannst du bei der nächsten Putzaktion, beim Sport, bei der Gartenpflege, etc. nicht gleichzeitig deine Lieblingssongs, ein Hörbuch oder einen Podcast hören?
Indem du mit dem Unangenehmen etwas Angenehmes verbindest, fällt es dir leichter anzufangen und plötzlich macht dir die vermeintliche Arbeit sogar mehr Spaß als bisher.
4) Setze dir feste Termine
Wenn du dir feste Termine für wiederkehrende Tätigkeiten setzt, fällt es dir leichter diese auszuführen. Denn wenn du der Ansicht bist, das machst du irgendwann in dieser Woche, dann ist die Woche plötzlich um und da hast es trotzdem nicht getan. Gleichzeitig hast du dir einen innerlichen Stress gemacht, weil du ganz genau wusstest, dass du die Aufgabe erledigen wolltest und es immer vor dich hingeschoben hast.
Wenn du aber von vorneherein weißt, dass du am Donnerstag direkt nach dem Aufstehen eine Runde joggen gehst und am Freitagnachmittag dein Bad putzt, dann sind diese Termine fest verankert. Du weißt, dass du dir diese Dinge an diesen Tagen vorgenommen hast und wirst dir nicht schon ab Dienstag jeden Tag denken „eigentlich wollte ich joggen, gestern habe ich es nicht geschafft und das Bad muss ich auch noch putzen. Dann mache ich es eben morgen“.
Indem du dir feste Termine setzt, nimmst du dir den täglichen Stress und du leidest in diesen Fällen auch nicht an Aufschieberitis.
WICHTIG: Sorge dafür, dass du die Versprechen, die du dir gegeben hast (z. B. am die Runde joggen am Donnerstag), auch einhältst. Denn nur so kannst du darauf vertrauen, dass du deine Aufgaben auch tatsächlich durchführst und kannst entspannt sein!
5) Triff die Vorbereitungen bereits am Vortag
Wenn du am Donnerstag früh joggen gehen möchtest, dann lege dir deine Klamotten, deine Schuhe und alles was du dazu benötigst bereits am Mittwochabend bereit. Wenn du am Freitagnachmittag putzen möchtest, dann stelle dir deinen Putzeimer, Lappen und Putzmittel, am Freitagmorgen bevor du das Haus verlässt, hin. Indem du dir Vorbereitungen bereits am Vortag triffst, erleichterst du dir den Anfang!
Diese fünf Tipps haben alle die Basis eine positive Motivation in dir zu erzeugen, um unliebsame Aufgaben zu erledigen.
Du solltest vermeiden zu den Personen zu gehören, die diese Aufgaben nur dann erledigen, wenn sie Schlimmeres beispielsweise in Form einer Strafe umgehen wollen. Bei vielen Schülern und Studenten schleicht sich das Motto: „ich habe so lange ein Motivationsproblem, bis ich ein Zeitproblem bekomme“ im Laufe der Schul- und Studentenzeit ein. Sie fangen erst dann mit dem Lernen an, wenn die Klausur kurz bevor steht und die Angst durchzufallen größer ist als der Aufwand mit dem Lernen zu beginnen.
Einmal damit angefangen, fällt es sehr schwer, diese Denkweise auch für Alltagssituationen wieder ins positive umzukehren.
Die fünf genannten Tipps unterstützen dich dabei. Je häufiger du diese anwendest, umso weniger wirst du der Aufschieberitis zukünftig verfallen.
Schreibe mir deine Erfahrungen sehr gerne in einer Nachricht.
Ich freue mich darauf, von dir zu lesen!
Herzlichst
Deine Ramona
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